Erstellung von Trainings in Retorio – ein Ratgeber

In diesem Artikel erfährst Du hilfreiche Tipps, wie Du Trainings in Retorio effektiv planen und aufsetzen kannst. Dabei geben wir eine Struktur bestehend aus vier Phasen vor: Strategie-, Konzeptions-, Skript-, und erwartetes Verhalten-Phase

Strategie-Phase


Überlege Dir zunächst, ‘Warum’ Du das Training erstellst.

  • Warum willst Du dieses Training anbieten?
  • Welche Verhaltensweisen sollen trainiert werden?
  • Welches Ergebnis willst Du mit einem geänderten Verhalten erreichen?
  • Worauf soll das Training einen Einfluss haben?

Antworten auf diese Fragen können sehr verschieden sein (z. B.: Umsatz erhöhen, Akzeptanz der Führungskräfte steigern, Fluktuation reduzieren, Markenkommunikation anpassen, etc.). Wichtig hierbei ist ein klares Ziel zu definieren, um in der Kommunikation zu den Teilnehmenden transparent zu sein und so die Motivation auf das Training zu steigern.

Gleichzeitig hilft ein klares Ziel in der Trainingsentwicklung dabei, verschiedene Trainings kongruent zu gestalten. Dadurch fühlen sich die Trainings für Nutzer:innen später wie ‚aus einem Guss‘ an.

Konzeptionsphase


Nachdem wir verstanden haben, warum wir unser Training brauchen, geht es nun darum, sich die Inhalte zu überlegen.

Da sich Retorio auf virtuelle Rollenspiele spezialisiert hat, stell Dir nun folgende Fragen:

  • In welchen Alltagssituationen unserer Nutzer:innen erkennen wir die Problemstellung aus der ersten Phase?
  • Welche weiteren Alltagssituationen spielen passiv darauf ein?
  • Wer sind die Gesprächspartner:innen der Lernenden (z.B.: Senior Kunde, energischer Mitarbeiter, uneinsichtige potenzielle Kundin, etc.)?

Jetzt haben wir alle kritischen Informationen zusammen, um mit der Skripte-Erstellung zu starten.

Unsere Situation könnte wie folgt lauten:
Unsere jungen Führungskräfte sind unerfahren im Umgang mit ihrem Team. Als Konsequenz schneiden sie in Umfragen ihrer Teammitglieder schlecht ab, schaffen es nicht, sich in eine Führungskraft zu entwickeln, der vertraut wird – das Team fungiert unkoordiniert und ineffizient.

Unsere essenziellen Ergebnisse, die wir erzielen wollen, sind Vertrauen in das Führungspersonal und motivierte Mitarbeitenden.

Unsere Situation bildet daher ein Mitarbeitergespräch ab, in dem wenig Vertrauen vorherrscht und die Führungskraft sich dieses erarbeiten muss (z.B.: nicht eingehaltene Deadline). 

Skriptphase


In der Skriptphase setzen wir nun die Punkte aus 1. Und 2. In eine klare Interaktion um. Hierbei können bestimmte Leitlinien hilfreich sein, um eine realistische Interaktion in Retorio abzubilden.

Unser Avatar (hier Mitarbeiter) sollte den Gesprächsfluss steuern. Dies ist darin begründet, dass unsere KI (noch) nicht auf das reagieren kann, was unsere Trainierenden sagen. Daher ist es wichtig, jede Frage/Aussage des Avaters als einzelnen Kontext zu sehen:

Nachfolgend ein Beispiel:

Szene 1 – Verwirrtheit und Wunsch nach Aufklärung

Szene 2 – Unverständnis und eigene Darstellung

Szene 3 – Einsicht und Frage nach Hilfestellung

Szene 4 – Eigenes Gefühl, Bedanken und Verabschiedung

Um dies zu berücksichtigen, achte auf diese Punkte:

  • Lasse den Avatar Fragen stellen, die die Lernenden beantworten müssen.
  • Beziehe Dich im Skript nie auf eine potenzielle Antwort der Trainierenden (z. B.: ‚Oh ja, das klingt gut‘; ‚Da haben sie Recht‘; etc.). Hierbei kann es helfen, sich immer die bestmögliche und schlecht möglichste Antwort der Lernenden vorzustellen.
  • Uneinsichtige Charaktere sind meist einfacher zu gestalten, da sie einfach auf ihrer Meinung beharren und sich dadurch nicht auf die Lernenden beziehen müssen (z. B.: ‚Ich denke X‘; ‚Meiner Meinung nach …‘; etc.).
  • Gib Hilfestellung durch Textboxen, um die Konversation in die gewünschte Bahn zu leiten.

Textboxen, sind kleine eingeblendete Texte, die zwischen den einzelnen Szenen auftauchen. Hier kannst Du Hintergrundinformationen geben oder eine klare Erwartungshaltung definieren. Je mehr Anweisungen Du gibst, desto klarer kannst Du gewisse Antworten von den Lernenden erwarten und somit hast Du mehr Freiheiten in der Ausgestaltung der Skripte.

Erwartetes Verhalten


Unsere Do’s und Don’ts beschreiben für jede individuelle Szene, welche inhaltlichen Themen wir von unseren Lernenden erwarten. Schaue Dir hierzu unseren ‚Inhalte-Prompt Leitfaden‘ an, um zu verstehen, wie Du unsere KI am besten anlernen kannst.